Antrag - A/426/2023

In der Stadtvertretersitzung vom 1.12.2020 haben die Stadtvertreterinnen und Stadtvertreter mit großer Mehrheit beschlossen, eine kooperative Gesamtschule in Sassnitz einzurichten, die einen gymnasialen Schulteil enthält. Im August 2021 unterstützte der Kreistag des Landkreises V-R den Beschluss der Stadt Sassnitz. Leider ist die Umsetzung dieser Beschlüsse in den vergangenen drei Jahren nicht zufriedenstellend verlaufen, obwohl sich die Bedingungen kaum verändert haben. Denn wir müssen weiterhin feststellen: In nunmehr 15 Jahren hat die Konzentration auf einen einzigen gymnasialen Standort in Bergen leider nicht dazu geführt, dass sich die Bildungschancen für unsere Kinder auf der Insel Rügen verbessert haben. Im Gegenteil, wir müssen für unsere Kinder aus Sassnitz, Jasmund und dem Norden der Insel weiterhin feststellen, dass ihre Fahrwege lang sind und sich durch mangelhafte Transportbedingungen in überfüllten Bussen und Zügen, die ausfallen, auszeichnen. Für Treffen mit Freunden der Wohnortgemeinde, Vereinsarbeit sowie ehrenamtliche Betätigung bleibt kaum Zeit übrig. Auf diese Weise verwehren wir unseren Kindern den Zugang zu weiteren Schlüsselqualifikationen, die ebenso wichtig für unser gesellschaftliches Zusammenleben ist wie die schulische Bildung. Aus Verantwortung für die Kinder unserer Stadt, aus Jasmund und dem Norden der Insel wollen wir uns dafür einsetzen, einen gymnasialen Bildungsgang in Sassnitz wieder möglich zu machen. Dazu halten wir die Einrichtung einer Kooperativen Gesamtschule (KGS) für sehr geeignet und möglich. Denn in der Kooperativen Gesamtschule sind die Bildungsgänge der Regionalen Schule und des Gymnasiums, die zur Berufsreife und zur Mittleren Reife führen, pädagogisch und organisatorisch in einer Schule kooperativ verbunden.

Deckungsquelle: Zusätzliche Kosten entstehen zurzeit nicht.

Der Bürgermeister und die Verwaltung der Stadt Sassnitz werden beauftragt, gemeinsam mit der Schulverwaltung des Landkreises Vorpommern-Rügen Voraussetzungen zu schaffen, in Sassnitz einen gymnasialen Bildungsgang in Form einer kooperativen Gesamtschule zu ermöglichen. Insbesondere sollen ein geeigneter Standort für den gymnasialen Schulteil und die zukünftige Trägerschaft sowie die daraus resultierenden Kosten besprochen und festgelegt werden. Die Schulkonferenz der Regionalen Schule und die Fachausschüsse der Stadt sind in die Beratungen einzubeziehen.