09.08.2022 - 8 Vorstellung des Wohnungsbauprojektes Mukraner S...

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Wortprotokoll

Herr Buß (bsb Bau Malchin GmbH) stellt sein Projekt erneut vor.

 

Herr Schröers verlässt den Saal von 17:30 – 17:34 Uhr und nochmal um 18:10 Uhr

 

Herr Slowy gibt zu bedenken, das dieses Projekt keine Konkurrenz zu den anderen bereits geplanten Projekten darstellt.

Herr Kuljurgis erläutert nochmal, warum die Vorstellung erneut erfolgt. Wenn die Politik dem Projekt offen gegenüber steht, würde die weitere Verfahrensweise bedeuten, einen Aufstellungsbeschluss bis zur nächsten Sitzung vorzubereiten. Danach würde eine Änderung des Flächennutzungsplanes folgen und dann die Aufstellung eines Bebauungsplanes. Wenn wir jetzt alles so auf den Weg bringen würden, wäre die frühestmögliche Umsetzung 2024/2025.

Herr Tetzlaff informiert, dass er dieses Konzept sehr gut findet. Dennoch erzeugen wir so Leerstand im Altbau. Wir haben in Sassnitz keine große Industrie.

Auch Herr Bahr findet die Idee gut. Dennoch gibt es Zweifel, ob Sassnitz den hochwertigen Wohnraum benötigt. Um wie viele Wohneinheiten würde es sich denn handeln?

Herr Schröers teilt mit, dass er dieses Projekt grundsätzlich gut findet, aber wir haben auf zu vielen Grundstücken bereits Baurecht, ca. 1.000 Wohneinheiten. Sassnitz hat ungefähr 9.200 Einwohner, davon sind ca. 4.260 Menschen 60 Jahre und älter. In den Fraktionen waren sich alle einig, dass junge Leute gebraucht werden. Unter 10 EUR kalt pro Quadratmeter kann so eine Wohneinheit nicht vermietet werden. Es sei denn es wird über eine Förderung gelöst, dass man eine Subventionierung hinbekommt. Gerade junge Familien würden eher ein Einfamilienhaus bauen, bevor sie ca. 1.300 – 1.400 EUR Miete bezahlen. Deshalb erneut die Frage, ob wir dieses neue Wohngebiet wirklich brauchen, oder ob wir nicht genug im Bestand haben? Die Stadt könnte überall sofort bauen, die B-Pläne sind alle fertig. Das Projekt ist toll, aber wird sehr kritisch betrachtet. Würde dieses Projekt auf einen Standort verlegt werden, welcher bereits im Bestand ist, hätten Sie schon längst ein Ja. Aber einen neuen B-Plan für die Stadt!? Es sitzen hier 3 Leute aus dem Aufsichtsrat der WoGeSa. Auch die WoGeSa selbst hat diese Probleme. Diese beschäftigen sich gerade mit Ersatzbau, statt Sanierung. Auch Einfamilienhäuser wären in diesem Gebiet kein Problem.

Herr Przedpelski möchte gerne wissen, wenn dieses Baugebiet so geplant werden sollte, ist es dann auch geplant eine Kita zu integrieren?

A/Herr Buß erläutert, dass dies natürlich immer vom Betreiber abhängt. Im Rahmen der Entwicklung würde man sich damit natürlich beschäftigen. Es sollen hier keine Ferienwohnungen gebaut werden. Wenn kein attraktiver Wohnraum geschaffen wird, bleiben die jungen Leute nicht hier und ziehen auch nicht her. Es muss ein gesundes Verhältnis geschaffen werden.

Herr Schröers teilt nochmal mit, dass für die jungen Leute bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden muss. Die Nebenkosten steigen weiter an.

A/Herr Buß informiert, dass die Nebenkosten bei Neubauten geringer ausfallen, als im Altbau. Es ist noch nicht mal bekannt, wie die Wohnungen überhaupt aussehen werden, geschweige denn wie teuer der Quadratmeter sein wird. Es wurde am 28.07.2022 die 3. Fassung des Förderungsprogrammes der Bundesregierung scharf geschaltet. In der Zwischenzeit ändert sich das alle 8 Wochen. Die Preise werden sich immer an den Markt anpassen. Keiner kann in die Glaskugel gucken.

Herr Tetzlaff sieht keine Möglichkeit, die jungen Leute gehen weg.

Herr Krüger teilt die Meinung von Herrn Schröers. Der Zuzug junger Leute oder die wirtschaftliche Entwicklung können nicht eingeschätzt werden. Bisher haben sich die Versprechungen aus den letzten 30 Jahren nicht bewahrheitet. Bei den momentanen Aussichten für ganz Europa, ist die Stimmung eher verhalten, was die nächsten Jahre angeht. Durch die Umsetzung dieses Projektes würde aus dem Bestand noch mehr Leerstand entstehen. Zusätzlich würden weitere Flächen versiegelt werden, denn momentan befindet sich dort grüne Wiese.

Herr Erb möchte gerne wissen, ob Herr Buß sich den Baugrund auf diesem Grundstück mal angesehen hat?

Herr Slowy ist der Meinung, dass der Markt kommen wird. Sassnitz braucht den Wohnraum. Es können nicht immer alle Investoren nach Hause geschickt werden.

A/Herr Buß weißt nochmal darauf hin, „dass gerade unter dem Gesichtspunkt, das in den kommenden Jahren die Bevölkerungszahl im erwerbsfähigen Alter in Sassnitz stetig sinken wird, ist es doppelt so wichtig, das Augenmerk auf den Zuzug von Bevölkerung im Erwerbsalter zu setzen. (Stellungnahme Wimes) Unternehmen brauchen gut ausgebildetes Personal, damit sie am Markt bestehen können. Gut ausgebildetes Personal steht den Unternehmen nur zur Verfügung, wenn die Arbeitsplätze attraktiv sind und natürlich auch entsprechende Wohnkapazität vorhanden ist. Realisiert wurden zu dem Zeitpunkt 2022 29 Wohneinheiten. Es kann nicht sein, dass diese Argumente, die hier zu Papier stehen, ignoriert werden und so die Zukunft etwas blockiert für die Stadt Sassnitz. Das Risiko trägt im Wesentlichen der Investor, nicht die Stadt.

Herr Hußmann teilt mit, dass sich ohne Veränderung, nichts verändert. Das ist eine Veränderung für die Zukunft.

 

Es erfolgt eine Pause von 18:11 – 18:25 Uhr.